PRINZENDORF

Schloss Prinzendorf

Prinzendorf wird erstmalig um 1120 unter dem Namen „Prunsindorf“ in einer Stiftung eines Hademar Spede an das Stift Klosterneuburg erwähnt. Die Erste Erwähnung der Liechtensteiner im Weinviertel ist um 1140, Hugo von Liechtenstein gibt ein Lehen in „Prumsendorf“ dem Stift Klosterneuburg. Weiters gibt um 1193 ein Udalricus Asinus (Ulrich der Esel) ein Gut in „Prunsendorf“ und Wasserrechte dem Stift Klosterneuburg (verm. Eselstadt, Eselbach). 1176 hat Herzog Heinrich II. in „Brunsendorf“ sein Feldlager. Von hier unternimmt er einen Gegenstoß gegen die Böhmen. 1278 übernachtet König Ottokar von Böhmen vor der Schlacht bei Dürnkrut und Jedenspeigen gegen König Rudolf in Prinzendorf. 1319 wird erstmals eine Festung in „Prunsendorf“ erwähnt. Um 1423 wird in einem Lehensbrief ein Marktrecht bestätigt. Das Marktrecht bestand demnach bereits bevor Anton Crewl die Veste „Prunnssendorf“ samt Wochenmarkt gekauft hat. Dieses Marktrecht wird 1751 zum letzten bestätigt, bevor es an St. Ulrich verkauft wird. 1645 zerstören die Schweden und 1683 die Türken das Schloss. Dieses stand auf einer vom Zayawasser umflossenen Insel, südlich davon befand sich die erste Kirche. Die neue Kirche wurde von 1693-95 auf ihrem heutigen Platze neu erbaut. 1706 wird Prinzendorf von den Kuruzzen niedergebrannt. 1708 hat Prinzendorf 46 Häuser und verliert 1713-14 durch die Pest viele Einwohner. 1731-51 wird das Schloss auf einem neuen Platz errichtet. 1761 lässt Pfarrer Johann Eberhard Jungblut Erdäpfel aus seiner Heimat Holland bringen. Ihn zu Ehren wurde 1834 hinter der Pfarrkirche das Jungblut-Denkmal errichtet. Von Prinzendorf aus verbreiten sich die Erdäpfel im ganzen Weinviertel. 1809 plündern und zerstören die Franzosen. 1847 wird die Volksschule errichtet. 1866 sind die Preußen in Prinzendorf und die Cholera wird eingeschleppt. 1882 wird die FF Prinzendorf gegründet. 1887 erhält Prinzendorf ein Postamt. 1928 erhält Prinzendorf den Strom, vorerst jedes Haus nur eine Lampe. 1932 wird der erste Bohrturm am Steinberg errichtet. Im 2. Weltkrieg hat Prinzendorf 40 Vermisste und Gefallene. 1971 kauft das Schloss Hr. Prof. Hermann Nitsch, welcher zu den bekanntesten Künstlern zählt. Das landwirtschaftliche Museum befindet sich hinter dem Pfarrhof. Das Gasthaus, die Raiffeisenkasse, ein Kaufhaus und der neuerbaute Kindergarten befinden sich ebenso im Ortszentrum.